– Selbstständig fahrende Lastwagen markieren zukünftige Standards der Transportwirtschaft
Am 5. Mai 2015 war ein Meilenstein in der Transportwirtschaft: Zum ersten Mal wurde ein selbstfahrender Lastwagen für den normalen Straßenverkehr freigegeben. Marktführer Daimler Benz präsentierte zusammen mit seiner amerikanischen Tochter Freightliner sein vollkommen automatisiertes Fahrzeug. Auf allen öffentlichen Straßen des US-amerikanischen Bundesstaats Nevada dürfen zwei der Laster die ersten Testfahrten unter normalen Verkehrsbedingungen absolvieren. Zwar benötigt der Lastwagen keinen Fahrer, auch wenn die Anwesenheit eines Fahrers vorgeschrieben ist.
Damit sind wir Zeugen einer technologischen Revolution, die die Grundkonzepte des Straßentransports maßgeblich verändern könnte. Transport wird unabhängiger vom “menschlichen Faktor”. Eine Studie kommt zu dem Schluss, dass innerhalb der kommenden zehn Jahren die Zahl der Unfälle, die von übermüdeten Lastwagenfahrern verursacht werden, um 70% vermindert werden könnte, wenn diese Arbeit von digitalen Fahrern übernommen werden würde. Ein weiteres Argument zugunsten automatisierter „Robo-Trucks“ ist sicherlich auch die Reduzierung der Treibstoffkosten um geschätzte 14%. Denn ein selbstfahrendes Gefährt könnte Verkehrshindernisse und Staus weit im Voraus erkennen. Im weiteren Verlauf der Entwicklung kann das Berufsbild des Lastwagenfahrers aufgewertet werden, da der Fahrer künftig schon während der Fahrt sein Augenmerk auf die Planung der nächsten Auslieferung und die Organisation des Transports legen könnte.
Auch wenn in einigen Jahrzehnten Maschinen die Arbeit des Lastwagenfahrens übernehmen sollten, wird der “menschliche Faktor” immer eine wichtige Rolle in der Transportwirtschaft spielen. In dieser Zukunft wird sich der Mensch immer mehr daran gewöhnen müssen, Routinearbeiten an Maschinen abzugeben, um mit den dadurch frei gewordenen Kapazitäten die Konzepte von Fracht und Transport neu zu gestalten und immer wieder zu verbessern.